Batik – Von der Seele eines Stoffes
Indonesisches Kunsthandwerk – Batik
Kaum etwas auf der Welt wird mit so viel Liebe, Geduld und Achtsamkeit hergestellt wie ein Batik Stoff. In Indonesien hat man diese uralte Kunst des Färbens mithilfe von Wachs perfektioniert. Für jene, die dieses Handwerk beherrschen, ist Batik mehr als eine Kunst – es ist ihr Leben.
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Der Begriff „Batik“ stammt von dem alten Wort „ambatik“ ab – das bedeutet schlicht: „Stoff mit vielen Punkten“. Eine simple Umschreibung für das, was in Wirklichkeit eine der aufwändigsten Textilherstellungen der Welt ist. In einem Stück Batik stecken Stunden voller Geduld, voller Hingabe und Liebe für ein Handwerk, das Stoffe mit Leben erfüllt. Mit Geschichten. Mit Seele. Das Batiken ist eine Arbeit, für die die Künstler einst fasteten und meditierten, um eine ruhige Hand zu behalten, denn Batik verzeiht keine Fehler. Bereits die kleinste Unachtsamkeit macht die Arbeit von Wochen zunichte. Batik ist keine Produktion , es ist eine Kreation.
Die Indonesier erkennen in jedem Batiktuch den Kreislauf des Lebens, denn so, wie das Leben mit all seinen Erfahrungen den Menschen prägt, prägt jeder Arbeitsschritt auch diesen Stoff. Mit jeder Färbung, mit jeder Schicht Wachs senkt sich etwas Einzigartiges in das Tuch; ein Farbverlauf, eine Musterprägung, die nur ein einziges Mal auf der Welt existieren.
Durchschnittlich 26 Mal wird ein Stück Batikstoff gefärbt, getrocknet, mit neuen Wachslinien versehen, die nach jedem Färbe- und Trockenschritt wieder mühsam in kochendem Wasser entfernt werden müssen. Ein ganzes Universum an Mustern, Symbolen und Bedeutungen macht indonesische Batik aus.
Die Kunst des Batikens beginnt mit einem Stück naturweißem Stoff – meist ist es Baumwolle oder Seide, denn die Textilien müssen robust genug sein, um das mehrmalige Behandeln mit heißem Wachs auszuhalten. Auf diesem Stoff wird dann mit Bleistift das eigentliche Muster gezeichnet – meist eine filigrane Darstellung, die sich an überlieferten oder historischen Mustern orientiert und um moderne Elemente erweitert wird. Im zweiten Arbeitsschritt erfolgt dann der erste Wachs-Auftrag durch die feine Spitze einer kleinen, stiftähnlichen Kanne – Punkt für Punkt tropft das Wachs auf den Stoff. Und so geht es weiter Punkt für Punkt, Waschung für Waschung. Das Wachs wird dabei stets auf auf beiden Seiten des Stoffes aufgetragen, innen wie außen.
Quelle: happinez Mindstyle Magazine